Lesung und Illustrationsworkshop mit Kristina Andres

Es war einmal eine Zeit, da hausten in den Wäldern borstige, hungrige Wölfe. Kein Wunder deshalb, dass die Mutter zu Mathilda sagt: »Lass keinen Wolf ins Haus!« Nur: Kaum ist Mathilda allein, wollen die Wölfe rein.
In Märchen waren sie immer präsent – die Wölfe. Nun sind sie auch wieder leibhaftig bei uns anzutreffen. Was die einen freut, macht den anderen Angst. Vermutlich besonders jenen, die sich an Rotkäppchen erinnern. Jetzt aber gibt es Mathilda, die zeigt, wie man die wilden Tiere zähmen kann – und auch, was sie denn mit denen zu tun haben, die viele lieben, vor denen sich nur ganz wenige fürchten: den Hunden. 

Autorin und Illustratorin Kristina Andres besuchte amn 8.12.22 die Kinder der Grundschule Lübow, um ihnen ihr Buch vorzustellen und mit ihnen gemeinsam eigene Texte und Illustrationen zu gestalten.

"Chika, die Hündin im Ghetto" - Buch, Trickfilm, Schreibworkshop

Der 5-jährige jüdische Junge Mikash lebt mit seiner Familie und seiner Hündin Chika im Ghetto einer polnischen Stadt. Seine kleine Hündin hilft Mikash, sich trotz der Bedrohungen des 2. Weltkrieges und der Judenverfolgung als Kind zu entfalten. Eines Tages wird er gezwungen, sich von Chika zu trennen. Chika muss außerhalb des Ghettos versteckt werden. Die Sehnsucht nach Chika und der Glaube daran, sie eines Tages wieder zu sehen, lassen Mikash die schwere Zeit im Versteck ohne großen Schaden überstehen. Schließlich wird die Familie befreit, und auch Chika kehrt zurück. Es ist Frieden.

Am 23.11.22 und am 25.11.22 war die Autorin und Filmemacherin Carmen Blazejewski zu Gast in der Schule am Rietberg in Neuburg. Sie stellte ihren Film zu dem Buch der israelischen Autorin Batsheva Dagan vor und arbeitete mit den Kindern an eigenen Texten zu dem ebenso schwierigen wie hoffnungsvollen Thema. 

 

Junge Journalisten - Schreibwerkstatt mit Viola Kühn

In der Neubrandenburger Grundschule ging es um das Thema "Schreiben" - Rechtschreibung? Falschschreibung? Schreiben über das, was uns bewegt! Das waren Konflikte in der Schule: z.B. Mobbing. Und Konflikte in der großen Welt: Russland. Ukraine. Aber auch Fantasygeschichten machen Spaß! Mit der Workshopleiterin Viola Kühn konnte die Gruppe im Rahmen dieses Projekts noch einen besonderen Besuch machen: Im Literaturzentrum Neubrandenburg lernten sie einen der ersten Texte von Brigitte Reimann kennen. Das ist ein später veröffentlichtes Märchen, das die Schriftstellerin als Jugendliche geschrieben hatte!

 

 

Lesenacht mit Tobias Reusswig

Eine Lesenacht in der Schule? Insgesamt 43 Kinder aus zwei Klassen der Bernsteinschule in Ribnitz konnten das am 24.11.22 ausprobieren. Zusammen mit dem Autor und Übersetzer Tobias Reusswig haben sie nicht nur gelesen, sondern auch Kürzestprosa geschrieben. Die Geschichten mit weniger als 100 Wörtern durften sie einander in der Nacht vorlesen. 

 

 

"Oben Ohne" - digitale LIVE Lesungen und Schreibwerkstatt in Präsenz

Ausschneiden, kopieren, einfügen: Nur ein paar Klicks – und plötzlich zeigt das Foto Amelie mit makellosem Körper. Wenn sich das Leben nur auch so einfach optimieren ließe: Ihre Eltern stecken in einer Krise, mit ihrem besten Freund kann sie nichts mehr anfangen und in der Schule muss sie sich spitze Kommentare von den Jungs gefallen lassen. Über allem schwebt der Zweifel an ihrem Körper – zu viel Bauch, zu kleine Brüste.

Die Autorin Jutta Nymphius las nicht nur eine Geschichte, die nah am Alltag der Jugendlichen ist, sondern zeigte in den digitalen Lesungen auch, wie Bildbearbeitungen und Filter unrealistische Schönheitsideale entstehen lassen. Christine Damisch griff das Thema in den Präsenz-Nachbereitungen auf und ermunterte die Schüler:innen, fiktive (Liebes-)Geschichten zu schreiben, die sich so ähnlich im Internet zutragen könnten. 

Die Veranstaltungen fanden statt: zweimal am 5.12.22 für jeweils eine 6. Klasse im Recknitz-Campus Laage; zweimal am 12.12.22 für jeweils eine 7. Klasse im Recknitz-Campus Laage; zweimal am 16.12.22 für jeweils eine 7. Klasse in der Greenhouse-School Graal-Müritz.

"Karla und die Sache mit der Liebe" - digitale LIVE Lesungen und Schreibwerkstatt in Präsenz

Karla ist in Ben verliebt. Vielleicht aber auch in Tan, denn der hat so schöne Augen. Einen von beiden möchte sie später einmal heiraten. Überhaupt scheinen alle um sie herum plötzlich verliebt zu sein. Selbst die Tauben auf der Straße. Die haben sogar Sex. Was das ist, hat Karla in der Schule gelernt. Und auch, dass das irgendwie mit dem Verliebtsein zusammenhängt, wenn man groß ist. Aber warum nur bekommen alle rote Ohren, wenn man sie danach fragt?

Iris Wolfermann las aus ihrem Buch über die erste Liebe am 11.11.22 für die Kinder der 5. Klasse des Recknitz-Campus Laage und am 6.12.22 für Kinder der Jugendkunstakademie "Am Schulcampus" in Kassebohm. Die digitale Autorenbegegnung wurde von Christine Damisch in Präsenz mit einer Schreibwerkstatt nachbereitet. Die Kinder setzten sich mit ihren Selbstbildern auseinander und schrieben sowohl Steckbriefe als auch kleine Liebesgeschichten. 

 

"Niemandsstadt" - digitale LIVE Lesungen und Schreibwerkstatt in Präsenz

In der Niemandsstadt gibt es alles, was man sich in der Wirklichkeit erträumt. Drachen ziehen durch die Wolken. Gleich drei Sonnen wärmen Gesicht und Rücken. Räume entstehen immer dann, wenn man sie braucht. Hier fühlt sich Josefine wohl. Doch diese Stadt wird bedroht von spionierenden Crowbots, von Magie raubenden Maschinen, von einer weiten, weißen Leere. Ausgerechnet Josefine soll eingreifen – aber wie bekämpft man einen Gegner, der nicht existiert? 

Nach den digitalen LIVE Autorenlesungen mit Tobias Goldfarb am 29.9.22 mit der 8. Klasse der Fritz-Bunke-Schule in Schwaan und am 19.12.22 mit der 9. Klasse der Greenhouse School in Graal-Müritz ergaben sich mit den Schüler:innen  intensive Gespräche. Christine Damisch leitete die workshops mit Methoden des kreativen Schreibens. Es entstanden einerseits fantastische Geschichten über andere Dimensionen und andererseits alternative Klappentexte. 

"Die Unsterblichen" szenische Lesung mit Till Timmermann und Rike Reiniger

Als junge Leute kämpfen Anna und Paul gleichermaßen um besetzte Häuser wie um die erste Liebe, scheitern an beidem und ziehen aus dem Scheitern unterschiedliche Konsequenzen. Paul begreift den Tod als ultimativ radikalen Akt der Systemverweigerung, während Anna sich mit den Widersprüchen arrangiert und die Schönheit des Lebens sucht.
Eine Generation später treffen die beiden in einem imaginierten Jenseits aufeinander und stellen die politischen Ideale und die Leidenschaft von damals auf den Prüfstand der aktuellen sozialen Bruchstellen. Jetzt geht es um die Macht von supranationalen Konzernen, um Punk-Musikerinnen in einem Schauprozess und um die Suche nach Solidarität in der digital vernetzten Welt. Doch das Scheitern bleibt das gleiche. Das System des Gewinner-Verlierer-Spiels scheint wie ein Naturgesetz zu funktionieren.

Der Frage, welcher der konträren Lebensentwürfe sich dadurch rechtfertigt, sind die Schüler:innen im Anschluss an die Lesung mit dem Schauspieler Till Timmermann und der Autorin Rike Reiniger nachgegangen.

Die Veranstaltung für zwei Klassen der Einstiegsphase des Abendgymnasiums Schwerin fand am 12.12.2022 statt.

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"Name: Sophie Scholl" digitale LIVE Lesungen und Schreibwerkstatt in Präsenz

In „Name: Sophie Scholl“ von Rike Reiniger geht es um eine junge Jurastudentin, die zufällig denselben Namen trägt, wie die berühmte Widerstandskämpferin. Sie wird in einen Prüfungsskandal verwickelt und steht jetzt als Entlastungszeugin vor Gericht. Sie muss sich entscheiden: Sagt sie Wahrheit, dass der Professor die Prüfungsaufgaben verkauft hat und riskiert damit ihr Examen? Oder schweigt sie und lässt zu, dass eine unschuldige Sekretärin verurteilt wird? In diesem Konflikt wird der Name Sophie Scholl zum Prüfstein des Gewissens. In zwei parallelen Handlungssträngen verwebt der Text das Leben der historischen und den Gewissenskonflikt der heutigen Sophie Scholl.

Rike Reiniger stellte in digitalen LIVE Autor:innenlesungen das Buch vor und kam im Anschluss mit den Schüler:innen ins Gespräch.

In den darauf aufbauenden Präsenz-Workshops vertiefte Christine Damisch (Literaturvermittlerin) das Erlebnis der Lesung. Ein Transfer des Themas „Zivilcourage“ in die Gegenwart erfolgte durch kreative Methoden, die eine aktive Beteiligung aller Teilnehmer:innen unterstützten. Die Gruppe wurde angeregt in Anlehnung an „Name: Sophie Scholl“ eigene Texte zu schreiben, in denen es um einen Gewissenskonflikt in der heutigen Zeit ging. So wurde ein persönlicher Bezug zur Gegenwart hergestellt.

Die Veranstaltungen fanden statt für eine 9. Klasse des Recknitz-Campus Laage (21.11. 2022), für eine 10. Klasse der Regionalen Schule Schwaan (23.11. 2022), für eine 11. Klasse der Greenhouse School Graal-Müritz (7.12.2022) sowie für eine 8. Klasse des Gymnasiums Demmin in der örtlichen Bibliothek (9.12.2022) und als Präsenzveranstaltung mit digitalen Elementen klassenübergreifend für die Regionale Schule Spantekow (16.12.2022).
Videotrailer

"Name: Sophie Scholl" - Geschichte(n) schreiben über Zivilcourage

Autorinnenlesung mit Rike Reiniger und Schreibworkshop zum Thema Sozialer Mut mit Frank Reiniger im Gymnasium Waren am 30.11.2022 und am 15.12.2022 im Literaturzentrum Neubrandenburg.

In der Lesung haben die Jugendlichen erste Eindrücke vom Leben der Widerstandskämpferin Sophie Scholl erhalten. Ein Transfer des Themas „Zivilcourage“ in die Gegenwart erfolgte dann durch eine Raumdiskussion - eine Form, die eine aktive Beteiligung aller Teilnehmer unterstützt. Zum Abschluss wurden die Teilnehmer angeregt in Anlehnung an „Name: Sophie Scholl“ einen eigenen Text zu schreiben, in dem es um einen Gewissenskonflikt in der heutigen Zeit geht. Die Workshops vertieften historisches Wissen über Sophie Scholl und stellten einen persönlichen Bezug zur Gegenwart her.

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"Haare" Workshop mit Katja Spitzer

Wie viele Haare hat ein Mensch auf dem Kopf? Warum bekommen Männer eine Glatze? Wovon hängt unsere Haarfarbe ab? Warum trugen die alten Ägypter einen Kegel auf dem Kopf und welche Bedeutung hatte eine Jugendlocke? Diese und weitere spannende Fragen beantwortete die Autorin und Illustratorin Katja Spitzer in der Lesung aus ihrem Buch „Haare. Geschichten über Frisuren“. Und nachdem sie viel Wissenswertes und auch Kurioses über Haare erfahren hatten, konnten die 44 Kinder aus den vierten Klassen der Grundschule Mitte „Uns Hüsung“ selbst kreativ werden. Auf vorbereiteten Arbeitsblättern, die Katja Spitzer mitgebracht hatte, kreierten sie ihre Lieblingsfrisuren, gestalteten eindrucksvolle Bärte oder dachten sich eine Frisur der Zukunft aus. Der Fantasie waren dabei keine Grenzen gesetzt und eine Vielzahl unterschiedlicher Materialien von Papier und Stiften über Pailletten und Pompons bis zu Federn, Moos und Wolle regte die Experimentierlust an. Das Motto des Workshops „Miteinander kreativ!“ haben die Autorin und die Kinder Grundschule „Uns Hüsung“ in Neubrandenburg am 15.11.2022 gemeinsam mit viel Freude umgesetzt.

"Als Zwiespan den Weihnachtsmann vertrat" Workshop mit Regina Raderschall

Am 24.11.2022 fand in der Europaschule GS Kiefernheide in Neustrelitz ein Schreibworkshop mit Regina Raderstall statt, auf der Grundlage eines von der Autorin eigens für diese Veranstaltung geschriebenen Märchens: „Als Zwiespan den Weihnachtsmann vertrat“ spielt in der unmittelbaren Umgebung der Kinder bis in die Schule hinein. 
Die Märchenfigur Zwiespan muss in der Geschichte den Weihnachtsmann vertreten und Geschenke an die Kinder verteilen. Dabei stößt sie auf verschiedenste Probleme und Hindernisse. An diesen Stellen wurde die Lesung unterbrochen und die Kinder entwickelten schreibend, zeichnend oder erzählend eigene Ideen, wie eine Lösung in der jeweiligen Situation aussehen könnte. Dabei unterstützte sie eine geheimnisvolle Tasche, in der allerlei zu finden oder nur zu ertasten war. Ihre Märchenvarianten hielten die Kinder auf bunten Zetteln fest und stellten sie anschließend einander vor.
Da die Schule alle vier dritten Klassen in die Veranstaltung einbeziehen wollte, waren 89 Kinder am Projekt beteiligt. Es hat ihnen großen Spaß gemacht, weil sie die ersten waren, die dieses nigelnagelneue Märchen hörten. Und vor allem machten sie die Erfahrung, besonders die LRS-Klasse, dass man sich trotz Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten mit Zeichnungen oder nur einzelnen Buchstaben behelfen kann, Hauptsache, man selbst kann das Aufgezeichnete „lesen“ und etwas damit anfangen.
 

"Zigeuner-Boxer" Projekttage mit Frank und Rike Reiniger

Hans will vergessen. Vergessen, wie er seinen Freund Ruki kennengelernt hat, als dieser ihm in der Kindheit einen Apfel schenkte. Vergessen, wie Ruki ihn damals als Jugendlicher zum Boxen brachte und als junger Mann - als "Zigeunerboxer" - zunehmend von den Nationalsozialisten am Boxen gehindert wurde. Vergessen, wie sie sich im Arbeitslager wiederbegegneten; wie sie dort zur Belustigung der Wachmänner gegeneinander kämpfen mussten; wie Ruki einen SS-Mann niederschlug und Hans ihn deshalb erschießen musste. Die Erinnerung ist ein Raubtier, eine Würgeschlange. Doch Hans kann sie nicht loswerden. Die Erinnerung ist er selbst.
Reinigers Figur Hans macht die Schrecken der Nazizeit nachfühlbar, indem er die Geschichte einer Freundschaft erzählt, die im Dritten Reich nicht bestehen darf und die doch über den Tod hinaus besteht. Denn im Boxring, so Hans, ist nicht immer der der Sieger, der den Gegner K.O. schlägt. Manchmal gewinnt der, der sich niederschlagen lässt und vom Publikum trotzdem bejubelt wird.

Ausgehend von der Autorinnenlesung mit Rike Reiniger aus dem Buch "Zigeuner-Boxer" schreiben die Schülerinnen und Schüler im workshop mit Frank Reiniger (Bildungsreferent) alternative Handlungsverläufe zur Geschichte. In Raumdiskussionen setzen sie sich mit Thesen zu Sozialem Mut auseinander, wie etwa "Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht" oder "Ziviler Ungehorsam darf niemals gewaltsam sein". Anschließend schreiben sie fiktive Briefe, um tatsächlich erlebte Situationen zu schildern, in denen sie Zeuginnen und Zeugen von Ungerechtigkeiten geworden sind. 

Differenziert und überlegt tauschen die Jugendlichen unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen aus. Dabei tauchen aktuelle Fragen auf, wie etwa: Ist es Sozialer Mut, sich auf Straßen festzukleben oder ist es Gewalt gegen Unbeteiligte? Ist die Situation von Obdachlosen ungerecht oder könnten sie selbst etwas daran ändern? Warum unterscheiden sich die rechtlichen Situationen von Flüchtlingen aus den verschiedenen Herkunftsländern in Deutschland? Dass es auf solche Fragen unter Umständen keine eindeutigen Antworten gibt, ist ein wichtiges Ergebnis des workshops. Denn: Die individuelle Reflexion bildet einen Grundbaustein von Demokratie.

Die Projekttage fanden mit jeweils einer 8. Klasse statt am 15.11.,16.11. und 17.11. 2022 im Gymnasium Pasewalk und mit zwei 9. Klassen am 1.12. in der Regionalen Schule Spantekow. 

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